Muttland|Luftaufnahmen|Schlösser und Herrenhäuser|
Als Muttland wird der zentrale Teil Rügens bezeichnet. An ihn angelagert sind die Halbinseln Wittow, Jasmund und Mönchgut. Das Meer, im Verein mit anderen Naturgewalten, ließ sie mit Zentralrügen oder mit einander (Wittow und Jasmund) zusammen wachsen. Besonders ins Auge fallend sind z. B. die Nehrungen zwischen den Halbinseln Wittow und Jasmund („Schaabe“) und zwischen Jasmund und Zentralrügen („Schmale Heide“). Text und Fotos R.R.
Fotos: 1.Reihe Das Schloss in Ralswiek. Moritzdorf. Ein Großsteingrab in Lancken/Granitz. 2. Reihe: Der Flugplatz Rügen. Das Benedixhaus in Bergen. Der Hafen in Schaprode. 3.Reihe: Der Markt in Gingst. Die Fähre zwischen Moritzdorf und Baabe. Das ehemalige KdF Bad Prora. Unten: Die Holzkirche in Ralswiek. Der Gutspark Rosengarten bei Garz.
Hotels auf Rügen
Muttland|Luftaufnahmen|Schlösser und Herrenhäuser|
Muttland|Luftaufnahmen|Schlösser und Herrenhäuser|
Jahrhunderte lang bildeten Landwirtschaft und Fischfang die Haupterwerbszweige auf der Insel Rügen. Reine Fischerdörfer waren Lohme und Vitt. Die so genannten Fischerbauern gab es vor allem auf der Halbinsel Mönchgut. Insbesondere auf dem Muttland, aber auch auf Jasmund und Wittow als landwirtschaftlich genutzte Regionen, sind auch heute noch eine erkleckliche Anzahl von Schlössern und schlossähnlichen Gebäuden, Herrensitze und Gutsanlagen zu besichtigen. Sie waren zumeist Zentren der großflächig betriebenen Landwirtschaft (ausgenommen u. a. das Lietzower Schlösschen oder das ehemalige Schloss Dwasieden auf der Halbinsel Jasmund) und zugleich örtliche oder regionale Machtzentren. Ihre Geschichte ist eng verknüpft mit dem Bauernlegen, der Leibeigenschaft und dem fast völligen Verschwinden des damaligen Bauernstandes einschließlich der alten Bauerndörfer der Insel. Von den 21.254 Dorfbewohnern auf der Insel Rügen waren 1783 über 15.000 leibeigen! Ernst Moritz Arndt schreibt: „Es wurde ein schönes Dorf nach dem anderen geschleift und statt der Bauernwohnungen wurden Katen für Einlieger und Knechte gebaut. Vor 35 Jahren (1780) hatte fast jedes Gut noch ein Bauerndorf neben sich; jetzt kann man leider die wenigen adeligen Höfe leicht überzählen, welche noch Bauern haben.“ Auch ein Dekret des schwedischen Königs von 1806 zur Aufhebung der Leibeigenschaft änderte vorerst wenig. Nach dem zweiten Weltkrieg verschwanden aus verschiedenen Gründen eine Reihe dieser geschichtsträchtigen Bauten (z.B. das Schloss Putbus, das Schloss Dwasieden, das Schloss Pansevitz). Andere sind teilweise oder gänzlich verfallen und können nur noch als Ruine besichtigt werden. In den 90ziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts wurden allerdings auch viele der genannten Bauten restauriert und erstrahlen nun im neuen Glanz. Derzeit dienen sie häufig touristischen Zwecken. Text und Fotos R.R.